Nach der Benediktsregel leben
Unser Kloster Schäftlarn ist ein Benediktinerkloster. Es wurde schon im Jahre 762 gegründet und wurde nach einer Zwischenzeit von etwa 650 Jahren, in der hier der Seelsorgsorden der Prämonstratenser lebte und wirkte, im Jahr 1866 wieder ein Kloster, das nach der vom hl. Benedikt verfassten Ordensregel lebt.
Diese Regel, die im 6. Jahrhundert niedergeschrieben wurde und helfen will, das Leben "unter Führung des Evangeliums" zu gestalten, wurde wegen ihrer Ausgewogenheit unter Karl dem Großen bis zum 11. Jahrhundert für mehr oder weniger alle bestehenden Klöster Europas verbindlich, weshalb Papst Paul VI. 1964 Benedikt auch als ersten Heiligen zum Patron Europas ernannte. Auch heute noch leben in aller Welt zahlreiche Frauen- und Männergemeinschaften, aber auch viele Laien (sog. Oblaten) nach dieser Regel, die den Zeitumständen und -erfordernissen entsprechend immer neu ausgelegt und aktualisiert werden muss.
- Die Benediktsregel können Sie auch online lesen.
Christusnachfolge im Alltag des Klosters
Ein Benediktinerkloster ist nicht, wie später entstandene Orden, auf einen bestimmten Zweck spezialisiert, es geht vielmehr um das Einüben in ein intensives christliches Leben nach dem Evangelium und dies im ganz gewöhnlichen Alltag. Darum kann er sein Kloster auch "Schule des Herrendienstes" nennen, in der man lernen soll, sich der "Werkzeuge zu einem guten Leben und Wirken" zu bedienen. Die wichtigsten Werkzeuge, deren Handhabung die Brüder lernen sollen, sind die Gottes- und Nächstenliebe. Dies soll in einer Gemeinschaft von Brüdern, die gemäß seiner Regel unter einem Abt lebt, geschehen. Ein Hauptziel ist das Leben in der Gegenwart und nach dem Willen Gottes. Deshalb soll der ins Kloster Eintretende darauf hin geprüft werden, ob er "wahrhaft Gott sucht".
Heute konkret nach der Benediktsregel leben
Konkret ruht unser benediktinisches Leben auf den drei Säulen:
- GEBET (ora),
- ARBEIT (labora) und
- GEISTLICHER LESUNG (lege).
Das Stundengebet, das wir Brüder gemeinsam verrichten und das durch die tägliche Eucharistiefeier ergänzt wird, steht auch allen Gläubigen offen.
Die Arbeitsbereiche unseres Klosters sind Schule (Gymnasium) und Seelsorge, aber auch die Dienste im Kloster, die je nach Anzahl der Brüder - wir sind gerade acht - ein weites Spektrum umfassen können: u. a. Klosterpforte, Gartenarbeit, Tisch-. und Kirchendienst, Gästebetreuung, Bibliotheks- und Archiv-, aber auch wissenschaftliche Arbeit.
Die geistliche Lesung erfolgt sowohl innerhalb der Gemeinschaft, als auch in der persönlichen Meditation, wodurch vor allem "die Liebe zu Christus", der nach Benedikt "nichts vorgezogen werden soll", vertieft werden soll.
Gäste, die an unserem Leben teilnehmen wollen, sind jederzeit willkommen.