Ausstattung

Hochaltar

Die Altäre der Klosterkirche entstanden in der Werkstätte Johann Baptist Straubs (1755-1764). Das von Balthasar Augustin Albrecht 1755 gemalte Hochaltargemälde zeigt Mariä Himmelfahrt. Staunend umstehen die Apostel den offenen Sarkophag‚ einige blicken in den Himmel, in den Maria aufsteigt. Aus der plastischen Giebelgruppe mit der Heiligsten Dreifaltigkeit kommt ihr Christus entgegen.

Der Himmel hört also nicht mit dem gemalten Altarbild auf, sondern geht in die dreidimensionale Plastik über und wird abgeschlossen durch Martin Heigls Fresko mit huldigenden Putten und Rosengirlanden. Ein Engel auf der rechten Seite des elegant geschwungenen Gebälks hält Krone und Zepter für die Gottesmutter bereit; der auferstandene Christus links steht in Blickkontakt mit der auffahrenden Maria.

Hl. Dionysius (links)

An der Seite über dem Durchgang zieren die beiden Kirchenpatrone Dionysius und Juliana den Hochaltar. Der Hl. Dionysius trägt Buch und Haupt, die Hl. Märtyrin Juliana Schwert und den Teufel als Drachen an der Kette.

Auf der Hochaltarmensa gruppieren sich die allegorischen Figuren Glaube links und Hoffnung rechts, in der Mitte der Tabernakel mit dem Sakrament der Liebe. Ein zartes Relief der Jünger von Emmaus ziert die Aussetzungsnische.

Seitenaltäre

Die Nebenaltäre in den vier Seitenkapellen des Langhauses sind ebenfalls von Johann Baptist Straub. Die freiplastischen Figuren in den Nischen der Altaraufbauten heben sich in ihrem weißen Kolorit von der rötlich gehaltenen Marmorierung des Hintergrundes wirkungsvoll im Sinne des isolierenden Spätrokokos ab.

Norbertaltar (links)
Augustinusaltar

Die beiden vordere Seitenaltäre sind dem Prämonstratenserorden verpflichtet: links der Stifter des Ordens der hl. Norbert von Xanten, rechts der hl. Augustinus, dessen Regel Grundlage der Prämonstratenser ist.

Der Kirchenvater Augustinus hält die Schreibfeder in der Hand und blickt sinnend auf das Auge Gottes im gleichseitigen Dreieck: Symbol der Dreifaltigkeit.

Die beiden hinteren Seitenaltäre sind dem Hl. Josef (links) und dem Hl. Nepomuk (rechts) gewidmet.

Josefsaltar (links)
Nepomukaltar (Rechts)

Die zwei Seitenaltäre im Joch vor dem Presbyterium weisen eine reiche Giebelkomposition auf. Die Gemälde sind von B. A. Albrecht 1764. Der Rosenkranzaltar zeigt den Sieg Juan d'Austrias über die türkische Flotte in der Seeschlacht von Lepanto 1571 und den knieenden Papst Pius V., der zu Maria aufschaut, die einen Rosenkranz in der Hand hält. Der Kreuzaltar stellt die Kreuzigung Christi dar.

Rosenkranzaltar
Kreuzaltar

Kanzel

Die Kanzel ist eines der edelsten, formenflüssigsten Werke Straubs. An der Vorderseite der Brüstung zeigt ein Relief "Petri Fischzug".

Seitlich am Korb befinden sich die Figuren des Moses mit Gesetzestafeln und Stab und des Apostels Paulus mit Buch und Flammenschwert.

Der von zwei Engelatlanten gestützte und mit den Symbolen der vier Evangelisten verzierte Schalldeckel trägt die allegorische Figur der Kirche (Ecclesia triumphans) mit der päpstlichen Tiara auf dem Haupt. Von einer Gloriole umstrahlt, in deren Mittelpunkt die Hl.-Geist-Taube schwebt, hält sie mit der linken Hand Buch, Hostie und Kelch. Die Rechte schleudert den Bannstrahl auf die sich am Boden wälzende Irrlehre.

 

Details aus der Kanzel:

Mose
Petri Fischfang
Paulus

Orgel

Auf der Westempore befindet sich die Orgel, die wie ein geöffneter Flügelaltar wirkt. Während der Prospekt noch vor der um 1762 gebauten Orgel Anton Bayrs aus München stammt, verfügt die Klosterkirche seit 1996 über eine imposante Orgel (31 Register), gebaut von Hans—Georg Vleugels in Hardheim. Engel musizieren auf dem geschwungenen Gesims. Sie erinnern an feierliche Klänge, die in der Barockzeit hier „Gottes Majestät und Milde“ vorherrlichten. Bei der Klosteraufhebung 1803 lagen über 1000 Kompositionen vor mit über 150 verschiedenen Urhebern. Unter ihnen ist der letzte Schäftlarner Prämonstratenser-Kapellmeister Evermod Groll (1755-1810) besonders hervorzuheben.